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Urinüberschichtungsreaktion

Urinüberschichtungsreaktion

Bereits seit dem Mittelalter wurde die Betrachtung des Harns zur Diagnostik verwendet. Die Urinüberschichtungsreaktion ist somit quasi eine Weiterentwicklung dessen und soll helfen, Stoffwechselentgleisungen und funktionelle Störungen frühzeitig zu erkennen.

Wozu soll man Urin überschichten und wie geht das?

Die klassische Harnschau, die ohne chemische Zusätze arbeitete und sich ausschließlich an den Zeichen des Harns wie Farbe, Geruch, Dichte, Ausfällungen, Viskosität, Bläschenbildung, etc. orientierte, war schon ein kleines Lehrgebäude für sich und wurde bereits seit dem frühen Mittelalter von Badern und Ärzten zur Diagnostik von Krankheiten genutzt.

In den 50er Jahren, lange bevor die Mehrfachreagenzträger (Urin-Teststreifen) auf den Markt kamen, war es Laborroutine, den Urin mit bestimmten chemischen Reagenzien zu versetzen, die einen definierten Bezug zu verschiedenen Eiweißgruppen, Gallenfarbstoffen, Glukose etc. haben. Man erhielt damit einen recht guten Überblick über funktionelle Organstörungen und Stoffwechselentgleisungen, die sich in anderen Untersuchungen, z.B. im Blutbild, noch nicht bemerkbar machten.

Der große Vorteil der Urinüberschichtungsreaktion liegt vor allem darin, dass beginnende Stoffwechselentgleisungen und funktionelle Störungen frühzeitig erkannt werden können. Dieses Verfahren ist im Vergleich zu den Ergebnissen der Urin-Teststreifen sehr viel differenzierter und damit auch aussagefähiger.

Man gießt in die trichterförmige Öffnung des schmalen Schenkels des Überschichtungsglases (U-Form) Urin bis in eine Höhe von ca. 4,5 cm (Marke 1)

Dann füllt man sofort, ebenfalls in die Öffnung des schmalen Schenkels, einige Kubikzentimeter Überschichtungsreagenz nach (Marke 2) und beurteilt die Reaktion nach einer Minute. Die beiden Flüssigkeiten vermischen sich nicht, bilden jedoch an ihrer Berührungsfläche verschiedenfarbige Ringe, die sich bei der Durchsicht gegen einen hellen Hintergrund leicht beurteilen lassen.

Die verschiedenfarbigen Ringe geben einen Hinweis, in welchem Organsystem sich eine Störung manifestiert.

Die Farbringe und ihre Bedeutung:
1.    Brauner Ring: Urobilin, Urobilinogen - Leberstörung
2.    Grüner Ring: Bilirubin, Biliverdin - Gallenstörung
3.    Blauer Ring: Indol, Eiweißfäulnis - Darmstörung
4.    Kirschroter Ring: Scatol - Darmstörung
5.    Weißer Ring: Eiweiß - Nierenerkrankung
6.    Schwarzer Ring: Melanin - Degenerationsverdacht

Blasenbildung im dünnen Schenkel:
1.    Kleinblasig: Dünndarmstörung
2.    Großblasig: Dickdarmstörung