Definition
Die Reizung von Akupunkturpunkten ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Durch Einstiche mit Nadeln an genau festgelegten Punkten der Haut können Störungen im Körperinneren beseitigt oder gelindert werden. Aus der chinesischen Geschichte sind zahllose Varianten und Schemata der Akupunktur bekannt. In anderen asiatischen Ländern werden wieder eigene Akupunktursysteme genutzt. Wenn wir heute von traditionell chinesischer Akupunktur sprechen, so ist diese Akupunkturform ein Extrakt aus den meisten asiatischen Akupunkturverfahren.
Aber auch in Europa sind Reizungen von Punkten schon sehr lange zur Behandlung von Krankheiten genutzt worden. So hatte zum z.B. "Ötzi" Tätowierungen am Körper, die eindeutig auf Akupunkturpunkte hinweisen. Akupunkturpunkte liegen auf der Körperoberfläche an genau festgelegten Punkten, alle auf Leitlinien, die man als Meridiane bezeichnet. In ihnen kreist nach altchinesischer Auffassung die so genannte Lebensenergie mit ihren Anteilen YIN und YANG. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper gleichzeitig, jedoch als Gegenpole, wirksam. Das völlige Gleichgewicht von Yin und Yang wird als Idealzustand der Gesundheit von Körper, Geist und Seele gesehen. Akupunkturpunkte können auf unterschiedliche Art gereizt werden. Klassisch gesehen erfolgt die Akupunktur mit Nadeln, außerdem kann man sie auch durch Wärme (Moxibustion), Laserstrahlen, Ultraschall oder auch durch Druck mit dem Finger oder mit einem Stift (Akupressur) reizen.
Betrachtet man auf einer Akupunkturpuppe die über den Körper verlaufenden Meridianbahnen, so kann man verstehen, daß auch z.B. fern vom Ort eines Schmerzgeschehens gelegene Akupunkturpunkte in der Behandlung eine Rolle spielen können. Denn häufig muß der Arzt energetisch den gesamten Meridian als Funktionskreis stabilisieren, um wirkungsvoll eine Krankheit zu bekämpfen.
Das Einstechen der dünnen Akupunkturnadeln verursacht einen meist kaum spürbaren Schmerz. Es kann zu einem leicht elektrisch anmutenden Gefühl als Wirkung auf die Nadel kommen.