Brauchen Sie Hilfe oder suchen
Sie persönliche Beratung?
Mo. bis Fr. von 9:00 bis 17:00 Uhr
0211 - 495 73 53 hilfe@taramax.de
Erfahren Sie, welche Vorteile Sie haben, wenn Sie als Therapeut dem Taramax-Netzwerk beitreten.
informieren
Ayurveda ist Aufzeichnungen zufolge bereits mehrere tausend Jahre alt, wird häufig als älteste medizinische Wissenschaft der Welt bezeichnet und geht in seinem Ansatz über den rein materiellen Körper hinaus. Es umfasst die Bereiche Kräuterheilkunde, Ernährungslehre, Körperarbeit, Sexualtherapie, Ordnungstherapie, Chirurgie, Psychologie und Spiritualität.
Noch heute werden etwa 80 Prozent der Bevölkerung Indiens mit ayurvedischen Methoden behandelt. Leider ging aber im Lauf der Zeit, durch Eroberungen und Kolonialherrschaft, sehr viel des alten Wissens verloren und wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder zusammengetragen, den heutigen Gegebenheiten angepasst und wiederbelebt.
Eine moderne Fassung des Ayurveda entstand in Zusammenarbeit von westlichen Medizinern mit Maharishi Mahesh Yogi, dem Begründer der Transzendentalen Meditation. Diese im Westen verbreitete Form des Ayurveda wird Maharishi Ayurveda genannt.
Gesundheit bedeutet im Ayurveda, in Harmonie mit sich und seiner Umwelt zu sein. Der Grundsatz der ayurvedischen Medizin ist, Gesundheit zu fördern und Krankheiten zu vermeiden. Das wird durch die Balance der drei elementaren Lebenskräfte erreicht, die auch die drei Körpersäfte oder Doshas genannt werden: Vata, Pitta und Kapha. Von Geburt an dominiert meist eine der drei Kräfte oder eine Mischform von zwei Kräften, seltener sind alle drei Kräfte gleich stark ausgeprägt. Treten Krankheiten auf, ist nach ayurvedischer Ansicht eines der Doshas zu stark ausgeprägt und muss wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Die Körpersäfte werden durch Einflüsse wie die Ernährung, das Klima, die Jahreszeiten, den Lebensstil und die Gefühle beeinflusst. Ein Überschuss oder Mangel eines Doshas äußert sich durch einen Überschuss oder Mangel der ihm zugeschriebenen Eigenschaften.
Wenn überschüssige Körpersäfte in die physischen und energetischen Kanäle des Körpers gelangen, kann der ayurvedischen Medizin zufolge der Fluss und damit die Versorgung des Körpers gestört werden. Ist die Verdauung geschwächt, können unverdaute Nahrungsbestandteile gemeinsam mit den Körpersäften die Kanäle blockieren und sich an Schwachstellen des Körpers ablagern, wo in der Folge Krankheiten entstehen. Das Konzept der "Kanäle" oder "Srotas" im Ayurveda hat einerseits Ähnlichkeiten mit dem westlichen System der Blut- und Lymphgefäße etc., andererseits mit dem Meridiansystem der chinesischen Medizin.
Bei der Diagnose wird der Zustand der Doshas durch Puls- und Zungendiagnose, die Untersuchung des Bauches und eine Befragung des erkrankten Menschen festgestellt. Als wichtig wird auch die so genannte "Prakriti"-Analyse betrachtet. Dieser Überblick über die astrologischen Geburts-Konstellationen, Umstände der Zeugung und der Schwangerschaft soll dem Ayurveda-Therapeuten die "Basisdaten" über den Patienten liefern.
Krankheiten entstehen - nach ayurvedischer Ansicht - aus zwei Gründen, die zwei unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Einerseits können sie physikalische beziehungsweise biologische Gründe haben. In diesen Fällen wird mit Hilfe von Kräutern, Ernährungsumstellung, Mineralien, Körperarbeit, Yoga behandelt, bei schweren Fällen werden auch Operationen durchgeführt. Um das Gleichgewicht der Doshas wieder herzustellen und den Körper zu entschlacken, sind unter anderem Fastenkuren, Ölmassagen, Bäder, ausleitende Verfahren wie Erbrechen, Einläufe oder Aderlass gebräuchlich. Eine besonders entgiftende Wirkung wird dem Ghee (geklärte Butter) zugeschrieben.
Sollen den Krankheiten andererseits "schicksalhafte" Ursachen zugrunde liegen, also Irrtümer, die in diesem oder einem früheren Leben begangen wurden - zum Beispiel die Wahl des falschen Berufs oder ein Mangel an Liebe - erfordert die Ayurveda-Behandlung eine Veränderung des Lebensstils und der Lebenseinstellung. Dafür werden Ordnungstherapie, Edelsteine, Yoga, Mantras, Gebete, Meditationen und geistiges Heilen eingesetzt. Der erste Schritt und die Basis für das Verständnis sowie die Auflösung der Krankheit ist die Selbstprüfung, wobei Krankheit als spirituelle Chance und Lernaufgabe begriffen wird.
Ayurveda kann bei vielen verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz kommen, häufig auch bei chronischen Erkrankungen. Durch die besondere Wertschätzung der Vorbeugung werden häufig Ayurveda-Kuren als Wellness-Programme angeboten.
Da Ayurveda ein umfassendes ganzheitliches Verfahren ist, kostet die Therapie meist viel Zeit und Aufwand. Kräutertherapien müssen oft einen Monat oder länger angewendet werden, bis sie Wirkung zeigen, vor allem wenn chronische Beschwerden behandelt werden. Eine Umstellung des Lebensstils zeigt meist erst nach mehreren Monaten Wirkung. Die milden ayurvedischen Methoden sind kaum erfolgversprechend, wenn das Leben der zu Behandelnden nicht ins Gleichgewicht gebracht wird. Ungesunde Ernährung, Stress im Beruf und Alltag können die Wirkung der Therapie beeinträchtigen oder sogar aufheben.