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Bluterkrankungen Anämie, Leukämie, Erythrozytose, Erythrozytopenie, Leukozythose, Leukozythopenie, Thrombozythose, Thrombozythopenie, Hämophilie, Plasmozytom, Multiples Myelom, Non-Hodgkin-Lymphom

Das breite Spektrum der Bluterkrankungen

Alle Veränderungen der Blutqualität, der Anzahl der entsprechenden Blutkörperchen, ihrer Funktionsweise, der blutbildenden Organe und entsprechende bösartige Erkrankungen zählen zu den Bluterkrankungen.

Was sind Bluterkrankungen?

Der ausgewachsene menschliche Körper weist ca. 5 bis 6 Liter Blut auf, wobei Männer ungefähr einen Liter mehr als Frauen besitzen.

Das Blut dient dem Transport von lebensnotwendigen Substanzen (z.B. Sauerstoff), der Abwehr, der Signalübertragung (z.B. durch Hormone), der Wärmeregulation, der Atmung, als Puffer (pH-Wert) und zur Blutstillung.
Blut wird im Knochenmark gebildet und setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen.
Blut enthält für den Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid Erythrozyten (rote Blutkörperchen mit ihrem Farbstoff Hämoglobin), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) für die spezifische und unspezifische Immunabwehr und Thrombozyten (Blutplättchen) zur Blutstillung.



Die häufigsten Blutkrankheiten:

Bei der Anämie (Blutarmut) liegt eine verminderte Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes (Aufgabe des Hämoglobins) vor. Der Körper leidet durch die Hämoglobinarmut an einer Sauerstoff-Unterversorgung (Hypoxie). Die häufigste Form (ca. 80 %) ist die Eisenmangelanämie (sideropenische Anämie), bei der der Hämoglobinmangel z.B. durch ein Magengeschwür verursacht werden kann. Die Krankheit kann angeboren, erworben oder durch andere Erkrankungen verursacht sein. Auch starke Blutungen, z.B. aus dem Darm, sowie eine unzureichende Zufuhr von Eisen können eine Anämie fördern.
Anämien zeigen sich bei den Betroffenen durch Leistungsabfall, Müdigkeit, Atemnot, Herzrasen und einen blassen Hautton. Bei der Eisenmangelanämie kommen noch brüchige Haare und Nägel sowie trockene, rissige Haut, Kopfschmerzen, Durchfälle oder Verstopfungen und Blähungen hinzu. Die Anämie zeigt sich in unterschiedlichen Formen, z.B. Vitamin-B12-Mangelanämie, Vitamin-B6-Mangelanämie, Sichelzellanämie oder Thalassämie. Wenn die Primärerkrankung therapiert ist, kann die Anämie milde verlaufen. Ansonsten können sich Anämien chronisch und lebensbedrohlich entwickeln.

Erythropenie bedeutet einen Mangel an roten Blutkörperchen im Blut, Leukopenie bezeichnet den Mangel an weißen Blutkörperchen.

An einer Leukämie (Blutkrebs) erkranken nur wenige Menschen, sie zählt aber zu den bekanntesten Bluterkrankungen. Dabei ist die Leukozytenbildung im Knochenmark und den lymphatischen Organen vermehrt, es kommt zu einem unkontrollierten Ausschwemmen der malignen (bösartigen) weißen Blutkörperchen in unterschiedliche Organe, wobei die für die Blutbildung benötigten Zellen verdrängt werden. Die Ursachen für eine Entartung sind noch nicht geklärt, radioaktive Strahlen, Zytostatika, Rauchen und Immundefekte können aber eine Entstehung fördern. Der Verlauf wird in akut und chronisch unterteilt. Dabei zeigen sich Müdigkeit, Leistungsabfall, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Infektanfälligkeit, Ausbildung einer Anämie mit deren typischen Symptomen, vergrößerte Lymphknoten, vergrößerte Milz oder Leber, erhöhte Blutungsneigung und neurologische Ausfälle. Durch die hohe Infektanfälligkeit kann es schnell zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.

Die Hämophilie (Bluterkrankheit) gilt als eine der häufigsten Erbkrankheiten. Die Blutgerinnung ist gestört und führt so zu unstillbaren Blutungen. Ca. 80 Prozent der Erkrankten leiden an der A-Form, bei der der Gerinnungsfaktor VIII in zu geringen Mengen vorhanden ist. Bei der Hämophilie B besteht ein Faktor-IX-Mangel. Die Erkrankung wird X-chromosomal vererbt, wobei jedes X-Chromosom zur Krankheitsentstehung betroffen sein muss. Gerinnungsfaktoren sind lebensnotwendig, ein Mangel führt zu Blutungen, die nicht gerinnen (sich nicht verschließen). Schon im Kindesalter zeigt sich die Krankheit durch Hämatome (Blutergüsse), die selbst bei kleinsten Stößen entstehen können. Durch bestimmte Einblutungen, z.B. im Kopfbereich, kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.

Das Von-Willebrand-Syndrom ist eine autosomal-vererbte (nicht auf einem Geschlechtschromosom liegende) Form der Hämophilie. Der Von-Willebrand-Faktor ist ein großes Eiweißmolekül, welches bei Blutungen die Thrombozyten miteinander verbindet und so zu einer Gerinnung führt. Bei der Erkrankung fehlt der Faktor, es zeigen sich die gleichen Symptome wie bei der Hämophilie Typ A und B. Durch eine zelluläre Blutungsneigung kommt es vermehrt zu Schleimhautblutungen (Nasenbluten) oder unstillbaren Blutungen bei Schnittverletzungen. Menschen mit Hämophilie oder dem Von-Willebrand-Syndrom müssen, bedingt durch die Unheilbarkeit, ihr Leben lang gut aufpassen. So kann ein Besuch beim Zahnarzt oder auch ein notwendiger operativer Eingriff zu großen Problemen (Blutungen) führen.

Das Plasmazytom (Multiples Myelom) beschreibt einen bösartigen Tumor, der im Knochenmark durch Entartung eines Lymphozyten entsteht.

Morbus Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs) ist ein bösartiger Tumor des Lymphsystems (von den Lymphozyten ausgehend), der sich durch eine schmerzlose Schwellung von Lymphknoten in Zusammenhang mit Nachtschweiß, Fieber, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen, vergrößerter Leber (Lebererkrankungen) oder Milz und Gewichtsverlust zeigt. Zur gesicherten Diagnose werden die Reed-Sternberg-Zellen differenziert.

Das Non-Hodgkin-Lymphom zeigt die gleichen Symptome, es fehlen aber die Reed-Sternberg-Zellen. Bei frühzeitiger Diagnose sind beide Lymphom-Arten mittels Schulmedizin gut therapierbar.

Daneben zeigen sich viele weitere, meist aber eher seltene Erkrankungen oder Störungen des Blutes. So beschreiben Zytosen eine Erhöhung der Zellzahl im Blut (Blutwerte), z. B. die Leukozytose (als Reaktion auf bestimmte Krankheiten wie Herzinfarkt oder Tumore).

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