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"Ärzte wollen Heilpraktiker entmachten" - ein Kommentar von Uwe Hentschel

Ende letzter Woche war es mal wieder soweit. Die Deutsche Apotheker-Zeitung brachte einen Artikel mit der sinngemäßen Forderung, die Heilpraktiker sollten endlich in ihre Schranken gewiesen werden.

Auch wenn diese Aussage im Artikel "Ärzte wollen Heilpraktiker entmachten" vom 26.05.2017 sicher nicht neu ist, mußte ich leider feststellen, dass ich mich an diese Art der Berichterstattung nicht gewöhnen kann. Und auch, wenn ich kein Mediziner bin, habe ich doch ständig mit diesem Thema zu tun und es stellt sich für mich anders dar als im Artikel beschrieben.

Dabei ist die Forderung nach mehr Transparenz und klaren Qualitätskriterien sicher gar nicht falsch. Wir selbst arbeiten bei Taramax gemeinsam mit den Therapeuten und unseren Partnern permanent daran, die Patienten zu informieren und für die Zukunft Standards zu erarbeiten. Dies ist übrigens auch etwas, dass viele Heilpraktiker durchaus begrüßen würden. Aber im Artikel wurde ja klargestellt, dass der Ärztetag genau das gar nicht möchte.

Auch eine Verbesserung der Ausbildung wird  vor allem, wie auch im Artikel beschrieben, von den Vertretern des Ärztetages abgelehnt. Wobei ich als Nichtmediziner sagen muss, dass ich trotz Studium die meisten und wichtigsten Erfahrungen erst in der Praxis sammeln konnte.

Und ja, wie in jeder Berufsgruppe, gibt es sehr unterschiedliche Angebote. Im Artikel entsteht für mich allerdings der Eindruck, dass die gesamt oder zumindest überwiegende Heilpraktikerschaft bzw. die gesamte alternative Medizin schlecht aufgestellt ist und eine Gefahr darstellt. Dies kann man so nicht stehen lassen. Was die Gefahr betrifft, wird seit Monaten immer wieder der Fall vom Niederrhein zitiert.

So tragisch dieser Fall auch ist, geht es hier um einen einzelnen Heilpraktiker und die Untersuchungen laufen meines Wissens nach auch noch. Aber heißt dies auch, dass es keine weiteren Fälle gibt? Und gibt es nicht auch in Kliniken etc. 

Fehlbehandlungen und Todesfälle? Es geht hier um Menschen, sowohl bei Patienten als auch den Therapeuten, und dabei passieren leider auch Fehler, über alle Berufsgruppen hinweg.

Einen gesamten Berufsstand an den Pranger zu stellen, empfinde ich als unredlich und auch nicht zielführend, zumal viele Heilpraktiker meiner Erfahrung nach sehr gut ausgebildet sind und sich ständig fortbilden. Und immerhin befürworten mittlerweile laut Robert-Koch-Institut ca. 75% der Menschen die alternative Medizin. Will der Ärztetag tatsächlich all diese Menschen als leichtgläubig und verblendet abstempeln?

Warum nicht lieber anfangen, aufeinander zuzugehen, voneinander zu lernen und ja, auch einheitliche und sinnvolle Qualitätsrichtlinien zu schaffen? Denn ich bin überzeugt, bei aktuell über 32 Millionen chronisch Kranken in Deutschland haben alle Heilberufe mehr als genug zu tun.

Lassen Sie uns anfangen, gemeinsam etwas zu bewegen.

 

Viele Grüße und eine gute Woche,

Ihr/Euer Uwe Hentschel