Brauchen Sie Hilfe oder suchen
Sie persönliche Beratung?
Mo. bis Fr. von 9:00 bis 17:00 Uhr
0211 - 495 73 53 hilfe@taramax.de
Erfahren Sie, welche Vorteile Sie haben, wenn Sie als Therapeut dem Taramax-Netzwerk beitreten.
informieren
Ich bemühe mich ja immer wieder, die ganzen Postings auf Facebook zu lesen.
Ein interessanter Artikel einer Schweizer Seite, die aus meiner Sicht oft sehr gut recherchierte Kommentare und Artikel bringt, wurde in Sachen Entgiftung gepostet. Ich habe mich nicht gleich getraut, einen Kommentar abzugeben, weil ja manchmal gerade Kollegen heftig reagieren können, wenn man Ihre Denkkonzepte hinterfragt. Später habe ich den Artikel, wie es öfter passiert, leider in der Fülle der Nachrichten nicht mehr wiederfinden können, wollte hiermit aber das Thema "Entgiftung durch Pflanzenstoffe" noch einmal aufgreifen.
Auf der Seite wurden zu Recht Naturstoffe von Bentonit bis hin zu Pflanzenstoffen beschrieben, welche sehr gut Toxine im Darm und Körper binden können. Die Art und Weise, wie diese Bindung erfolgen soll, war aus meiner Sicht etwas unkonkret dargestellt, aber der Zweck heiligt die Mittel.
Leider tragen aber genau solche "Selbsthilfe-Motivationen" oft mit dazu bei, dass sich Menschen in falscher Sicherheit wiegen. Ich habe gerade erst vor einigen Tagen mit einer Krebspatientin gesprochen, die völlig entsetzt über Ihre Diagnose war. Sie habe doch Jahre lang "Bio" gegessen und regelmässig mit Chlorella und Spirulina entgiftet - woher käme denn jetzt der Krebs?! (kurze Anmerkung: Krebs könnte eine evolutionsbiologische Antwort auf die Summe des gesamten Stress auf einen Organismus sein)
Es ist ja wissenschaftlich erwiesen, das Substanzen wie Bentonit, Huminsäure, Fulvinsäure, Zeolite, Pflanzenstoffe wie Chlorophyll, Polyphenole und Pflanzenfarbstoffe giftige Metalle und andere Substanzen binden können. Jedoch müssen sich Therapeuten und Patienten bewusst machen, in welchen Mengen wir diese Giftstoffe im Körper haben und täglich weiterhin zuführen.
Und wie ich gelernt habe: "Keine Therapie ohne Diagnose"- wir sollten nachschauen, wieviel von welchem Gift im Körper ist, danach die Quellen (Zahnmetalle, Kosmetik, Ernährung) möglichst reduzieren und dann nachschauen, ob die Entgiftungen wirklich funktionieren.
Am besten und am sichersten eignen sich dabei Laboruntersuchungen, z.B. von Urin, nach Provokation mit Gift-bindenden Substanzen. Die sicherste Diagnostik für giftige Metalle ist da unserer Meinung nach wie vor die Schwermetalltestung mit Chelaten (DMPS/DMSA/EDTA/DTPA,etc). Für Metallentgiftung hat sich die bereits seit den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts angewandte Chelattherapie hervorragend bewährt!
Bestimmte chemische Gifte, wie z.B. Bisphenol A oder Roundup können im Urin nachgewiesen werden. Die sicherste Entgiftung von Chemikalien ist die leider noch sehr teure und der Dialyse sehr ähnliche Apharese. Das dabei gewonnene Filtrat kann in Umweltlaboren auf Gifte untersucht werden.
Leider sind bei chronisch kranken Menschen oft solche brachialen Maßnahmen notwendig, weil die von der Natur geschaffenen Entgifter oft Jahrzehnte benötigen würden, um einen Menschen wirklich zu entgiften. Eine funktionierende Entgiftung braucht etwas Geduld und eine funktionierende Diagnostik. Wenn giftige Metalle aus dem Körper sind, kommt der Mensch mit chemischen Substanzen oft besser klar und kann diese durch die erstarkende zelluläre Entgiftungsleistung eventuell besser ausscheiden (Die Summe macht das Gift).
Ein Mensch ist erst wirklich entgiftet, wenn vernünftig diagnostiziert wurde, dass die Toxine auch wirklich aus dem Körper raus sind. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", wie der etwas abgegriffene Spruch bereits sagt.
Die Substanzen der Natur leisten zweifellos eine wertvolle Unterstützung beim Entgiften, aber sie reichen aus meiner Sicht allein nicht wirklich aus, unsere heutigen Giftprobleme zu lösen.
Ihr Jörg Hentschel