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Inkontinenz

Inkontinenz - wenn es öfter in die Hose geht

Wenn Frau oder Mann ihren Harndrang nicht mehr rechtzeitig kontrollieren können, so spricht man von Harninkontinenz. Der Schließmuskel, der die Harnröhre abdichtet, lässt sich nicht mehr ausreichend kontrollieren, es geht dann Harn in die Hose.

Was ist Inkontinenz?

Von Harninkontinenz sind in Deutschland etwa sechs bis acht Millionen Frauen und Männer betroffen. Harninkontinenz, Blasenfunktionsstörungen oder Entleerungsstörungen können in jedem Alter auftreten. Mit zunehmendem Alter nimmt die Harninkontinenz zu. Ursachen für die Harninkontinenz können ganz unterschiedliche Faktoren sein, welche auch in Kombination auftreten können.

Für die Speicherung und Entleerung des Urins ist eine intakte Funktion zentraler und peripherer Nervenstrukturen erforderlich. Deshalb kommt es häufig bei neurologischen Erkrankungen wie z.B. Parkinson, Demenz, Alzheimer oder Multipler Sklerose zu gestörten Blasenfunktionen, welche eine Harninkontinenz begünstigen.



International wird die Harninkontinenz in acht unterschiedliche Formen eingeteilt:

Belastungs- (Stress-) Inkontinenz: Durch eine Schließmuskelschwäche kommt es bei Druckerhöhung im Bauchraum zu unwillkürlichem Urinabgang. Oft ist gerade bei Frauen, aber auch Männern, durch sitzende Tätigkeiten die Beckenbodenmuskulatur geschwächt, eine oft vergessene wichtige Muskelgruppe, die selten von jemandem trainiert wird. Bei körperlichen Belastungen wie z.B. Husten, Niesen, Lachen, Heben oder Bauchpressen kann es dann zum ungewollten Abgang von Harn kommen. Auch eine Gebärmuttersenkung bei geschwächter Beckenbodenmuskulatur kann hier Ursache sein!

Motorische Dranginkontinenz: In Folge unkontrollierbaren Zusammenziehens der Blasenwandmuskulatur, deren Kontraktion zur Harnentleerung führt,  kann es bei gleichzeitiger Steigerung des Blaseninnendrucks zu einem nicht mehr unterdrückbaren Harndrang kommen, welcher zu unkontrolliertem Harnverlust führt.

Sensorische Dranginkontinenz: Hier geht ebenfalls unter unwillkürlichem Harndrang Urin ab, wobei primär kein Zusammenziehen der Blasenmuskulatur nachweisbar ist. Ursachen sind meist Blasenerkrankungen wie z.B. Harnwegsentzündungen.

Obstruktive Überlaufinkontinenz: Es kommt zu einem unwillkürlichen Harnabgang bei voller Blase. Ursache ist eine Blasenauslass-Verengung. Dies tritt z.B. in Folge von Prostatavergrößerungen oder Harnröhrenverengungen sehr häufig auf. Blasensteine oder im schlimmsten Fall Tumore können ebenfalls verantwortlich sein.

Funktionelle Überlaufinkontinenz: Analog der obstruktiven Überlauf-Inkontinenz geht bei voller Blase unwillkürlich Urin ab. Die Ursache ist hier aber eine Blasenwandmuskelschwäche. Dies bedeutet, dass die Blase nicht genügend Druck aufbauen kann,  um den Urin zu entleeren. Die Blase läuft über, ähnlich einem vollen Stausee.

Supraspinale Reflexinkontinenz: Es geht unwillkürlich Urin ab, da der Betroffene auf Grund von Hirnleistungsstörungen die Kontrolle über den Miktionsreflex verloren hat. Ursachen können angeborene oder erworbene Behinderungen (auch geistige) sein, aber auch Erkrankungen wie Demenz, Parkinson oder ein Schlaganfall.

Spinale Reflexinkontinenz: Es kommt zu unkontrollierten, reflektorischen Blasenwandmuskelkontraktionen, die der Betroffene nicht als Harndrang empfindet. Ursachen sind oft Erkrankungen oder Verletzungen des Rückenmarks. Diese können durch Bandscheibenvorfälle, Querschnittslähmungen, aber auch Krankheiten bzw. Behinderungen wie Multiple Sklerose oder Spina bifida (offener Rücken/ die Wirbelkörper sind nicht geschlossen) verursacht werden.

Extraurethrale Inkontinenz: Unwillkürlicher Harnabgang aus pathologischen Gängen, sogenannten Urinfisteln. Diese können angeboren sein oder später erworben werden. Sie treten meist in Folge von Operationen oder sehr schweren Geburten auf.


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