Was bedeutet Morbus Bechterew?
Die Bezeichnung Morbus Bechterew (kurz: M. Bechterew, Bechterewsche Krankheit) ist medizinisch gesehen veraltet, jedoch in der Alltagssprache weiterhin durchaus gebräuchlich. Der korrekte medizinische Fachbegriff für die Erkrankung lautet Spondylitis ankylosans oder ankylosierende Spondylitis. Gemeint ist damit eine besondere Form von entzündlichem Rheuma, bei der sich typischerweise Teile der Wirbelsäule und die Kreuz-Darmbein-Gelenke (Iliosakralgelenke) entzünden. Bei diesen Iliosakralgelenken handelt es sich um straffe gelenkige Verbindungen des Kreuzbeines mit den Beckenschaufeln. Aber auch Gelenke außerhalb des sogenannten Achsenskeletts sowie Sehnen sind häufig von Entzündungen betroffen.
Zu den Symptomen bei Morbus Bechterew zählen vor allem Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen mit starken Bewegungseinschränkungen. Betroffen sind hierbei in der Regel jüngere Erwachsene. Typisch sind in der Anfangsphase Schmerzen im Bereich der unteren Wirbelsäule. Die Schmerzen sind in der Regel in Ruhelagen (vor allem nachts) am schwersten und bessern sich bei Bewegung. Dazu kommt eine morgendliche Steifigkeit der Gelenke, die sich durch Bewegung ebenfalls allmählich bessert. Auch Fersenschmerzen oder Schmerzen am Brustbein können Zeichen des Morbus Bechterew sein. Im Krankheitsverlauf können die Wirbelsäule und der Brustkorb zunehmend unbeweglich werden. Teilweise bildet sich ein Rundrücken aus, der versteifen kann. Die Wirbelsäule kann zu einem dem Bambus nicht unähnlichen starren nicht mehr beweglichen Gebilde verknöchern. Oft ist diese Versteifung von der Lendenwirbelsäule langsam aufwärts wandernd zu beobachten.