Bechterew aus schulmedizinischer Sicht
Die genauen Ursachen von Morbus Bechterew sind unbekannt. Morbus Bechterew wird zu den Autoimmunerkrankungen gezählt. Die korrekte Krankheitsbezeichnung ist Spondylitis ankylosans. Eine chronisch fortschreitente Entzündung im Bereich der Lendenwirbelsäule, der dort vorhandenen Gelenke, wie die Ileosakralgelenke, der kleinen Wirbelgelenke und des wirbelsäulennahen Band- und Sehnensystems.
Wie bei allen Erkrankungen des Rheumatischen Formenkreises können Laborwerte bei dem gleichen Krankheitsbild völlig unterschiedlich sein. Das betrifft die sogenannten Rheuma- Faktoren und auch die Entzündungsmarker. Bechterew wird ausschließlich über die Klinik und bildgebende Verfahren, wie Röntgen, MRT und CT diagnostiziert und eingestuft. Für die Schulmedizin gilt Morbus Bechterew als nicht heilbar, doch können Therapiemaßnahmen helfen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Ziel aller Therapien ist, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten und der Entwicklung eines dauerhaften Rundrückens entgegenzuwirken. Der Bewegungstherapie kommt die wichtigste Bedeutung zu. Außerdem können Medikamente hilfreich sein.
Selten wird die Wirbelsäule bei M. Bechterew operiert, um den Körper wieder aufzurichten. Die häufigste Anwendung sind entzündungshemmende Verfahren wie z.B. nichtsteroidale Antirheumatika, Cortisole, Chemotherapeutika wie MTX und die sehr teuren tnfα-Blocker. Obwohl von der Wissenschaft Zusammenhänge zwischen Entzündungsauslösern, die im Darmimmunsystem entstehen, wie Interleukin 17 und 23 und Wirbelsäulenerkrankungen erforscht wurden, wird auf Zusammenhänge von Darm und chronischen Entzündungen selten genügend Wert bei der Behandlung dieser schmerzhaften Erkrankung gelegt.