Was ist Multiple Sklerose?
Laut Schätzungen des Bundesversicherungsamtes gibt es in Deutschland mehr als 190.000 MS-Erkrankte (dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/016/1801671.pdf).
70 Prozent der Betroffenen von Multipler Sklerose sind Frauen. In der Erkrankungshäufigkeit besteht ein deutliches West-Ost-Gefälle in Deutschland. Leider kommen immer jüngere Erkrankte hinzu.
Die multiple Sklerose (MS) gehört zu den chronisch-entzündlichen, neurodegenerativen Erkrankungen, bei der die Markscheiden (Myelinscheiden- Fettreiche Biomembran ) im zentralen Nervensystem (ZNS) entzündlich verändert sind (Herde). MS ist neben der Epilepsie eine der häufigsten neurologischen Krankheiten bei jungen Erwachsenen.
Bei der multiplen Sklerose entstehen in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark verstreut vielfache (multiple) entzündliche Entmarkungsherde, die vermutlich durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Myelinscheiden der Nervenzellfortsätze verursacht werden. Deshalb wird MS auch oft als Autoimmunerkrankung bezeichnet, d.h. das Immunsystem greift körpereigene Substanzen an. Da die Entmarkungsherde im gesamten zentralen Nervensystem auftreten können, kann die multiple Sklerose fast jedes neurologische Symptom verursachen. Von Sehstörungen mit Minderung der Sehschärfe und Störungen der Augenbewegung bis hin zu Empfindungsstörungen der Haut, Geh- und Greifstörungen bis zur totalen Gehbehinderung sind möglich. Oft fühlen Betroffene den Boden nicht mehr und haben das Gefühl, in ein Loch zu treten. Die Krankheit wird auch oft mit Neuroborreliose oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie ALS in Verbindung gebracht. Die Übergänge und Symptome sind fließend.
Zum Thema "Multiple Sklerose" gibt es eine sehr informative Seite, lifesms.wordpress.com, die sich näher mit diesem Thema befasst, Tipps gibt und auch aus der Sicht von Betroffenen berichtet. Die dazugehörige Stiftung wir auch von unserem Beitratsmitglied Prof. Spitz geleitet und wir unterstützen diese Initiative sehr gern.