Was bedeutet Mundgeruch?
Bereits in der griechischen Mythologie wird Mundgeruch als folgenschweres Problem beschrieben: Weil Aphrodite ihre Heiligtümer auf Lemnos vernachlässigt sah, strafte sie alle Frauen der Insel mit übelriechendem Atem. Als Folge blieben ihnen ihre Gatten fern und vergnügten sich stattdessen mit thrakischen Sklavinnen. Die eifersüchtigen Gattinnen brachten daraufhin in einer Nacht alle männlichen Bewohner der Insel um.....
Mit einem modernen Messverfahren, der Gaschromatographie, wurden etwa 3000 verschiedene flüchtige Verbindungen in der ausgeatmeten Luft identifiziert. Dazu zählen unter anderem Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff (H2S), Amine, Diamine und andere Stickstoffverbindungen, Ketone wie Aceton sowie kurzkettige Fettsäuren. Diese Stoffe entstehen z.B. durch die bakterielle Zersetzung von organischen Substanzen aus Nahrungsresten, Speichel oder totem Gewebematerial. Diese Stoffe sind aber auch typische Fäulnisprodukte bei Fäulnisgärung im Darm oder Stoffwechselprodukte bei Überlastung z.B. im Kohlehydratstoffwechsel (Aceton bei Diabetes).
Für Mundgeruch kommen also lokale oder systemische Ursachen in Betracht. Die lokalen Ursachen wie mangelnde Mundhygiene oder Zungenhygiene, schlechter Zahnstatus (Karies, Wurzelreste), Essensrückstände zwischen den Zähnen, Genuss von Alkohol, Rauchen, chronische Nasennebenhöhleninfektionen (auch aufgequollene Nasenschleimhäute durch Allergien), Entzündungen der Mundschleimhaut und/oder des Zahnfleischs durch Keime, Mandelentzündungen etc. sind mit Hilfe von Zahnbürsten, Zahnarzt oder Hals-Nasen-Ohrenarzt relativ leicht zu beeinflussen.
Schwieriger ist das Thema Mundgeruch bei systemischen Krankheiten wie z.B. Diabetes mellitus, Hiatushernie, Lebererkrankungen oder chronischem Nierenversagen,Störungen der Darmflora (durch Nahrungsmittelallergien etc.).