Wie wird die Tendovaginitis definiert?
Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen zum Zwecke der Kraftübertragung. Wenn sie an Stellen verlaufen, an denen sie einer besonderen Belastung und Reibung ausgesetzt werden, sind sie mit gallertartigen Polstern zusätzlich geschützt. Ansonsten sind Sehnen für die Versorgung und zur Reibungsdämpfung ähnlich wie ein Bowdenzug beim Fahrrad von einer bindegewebigen Hülle umgeben. In dieser Hülle befindet sich zwischen Sehnen und Mantel eine Schicht aus Flüssigkeit (Synovia, wie auch in den Gelenken), welche schmierende und nährende Eigenschaften für die Sehne hat. Bei einer Sehnenscheidenentzündung oder Tendovaginitis handelt es sich um eine schmerzhafte und die Bewegung einschränkende Entzündung dieser Sehnen und deren Scheiden. Dadurch kommt es zu einem Anschwellen dieser Sehnenscheiden und zu einem Gleitverlust. Die Bewegungen werden schmerzhafter und benötigen mehr Kraftaufwand, also ähnlich einem eingerosteten Bowdenzug.Eine übermäßig starke Belastung bestimmter Sehnen kann dazu führen, dass sich die Sehnenscheide entzündet. Am Handgelenk ist die Tendovaginitis am häufigsten zu beobachten. Grundsätzlich kann jedoch jede Sehne, die in einer Sehnenscheide verläuft, von einer Sehnenscheidenentzündung betroffen sein.Sehnenscheidenentzündungen entstehen oft infolge anhaltender monotoner Bewegungen und/oder einer dauerhaft falschen Haltung. Ebenso können dauerhafte, gleichförmige Bewegungen am PC (= Mausarm), beim Sport (Hanteltraining, Rudern, Tennis) oder beim Musizieren (z.B. mit Gitarre, Geige oder Klavier) eine Tendovaginitis hervorrufen. Es können aber auch entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen dafür verantwortlich sein, dass sich eine Sehnenscheide entzündet. Wenn auch selten, können auch bakterielle Infektionen (Borreliose, Clamydien, Streptokokken) im Zusammenhang mit Sehnenscheiden gefunden werden. Auch im Zusammenhang mit Weichteilrheumatismus können Tendovaginitiden auftreten.