Wirbelsäulenerkrankungen aus schulmedizinischer Sicht
Als Ursachen für Wirbelsäulenerkrankungen werden chronische Entzündung der Wirbelgelenke, übermäßige Belastung oder altersbedingte Abnutzung angenommen. Veränderungen wie Rundrücken, Skoliose oder Morbus Scheuermann, einer Wachstumsstörung, sind dagegen pathologischer Natur, oft wird von genetischen Vorbelastungen gesprochen. Bewegungsmangel, einseitige Belastung wie Sitzen und altersbedingte Abnutzungs- und Verschleißprozesse fördern Wirbelsäulenerkrankungen und lassen sie zu einer Zivilisationskrankheit werden. Die Wirbelsäule unterliegt im Laufe des Lebens einem physiologischen Abnutzungsprozess, wobei der Wassergehalt in den Bandscheiben abnimmt (Chondrose). Als Folge kann es zu Rissen, Instabilität, Austritt des Bandscheibengewebes (Diskusprolaps) und Schädigung des Rückenmarkes oder des Duralsacks (Schutz des Rückenmarkes durch flüssigkeitsgefüllten Schlauch) bis hin zur krankhaften Verhärtung (Osteochondrose) kommen, was die Beweglichkeit immer mehr eingrenzt. Weitere Ursachen können Entzündungen (Skeletttuberkulose), Infektion über die Blutbahn (Spondylitis), aber auch Knochentumoren und Metastasen sein. Rückenmuskelüberdehnung, Quetschungen oder Wirbelkörperbrüche können bis zur Querschnittslähmung führen.
Die Behandlung erfolgt meist symptombezogen. Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung werden vom einfachen Aspirin über nichtsteroidale Antirheumatika, Cortison bis hin zu Chemotherapeutika und sogenannten TNF-alpha-Blockern eingesetzt. Durch physiotherapeutische Maßnahmen sollen Beweglichkeit und Durchblutung von Muskeln, Gelenken, Sehnen und Bandapparat wieder hergestellt oder verbessert werden. Im Wirbelsäulenbereich, vor allen Dingen im Bereich der Bandscheiben und des Wirbelkanales, kommen häufig auch verschiedene operative Techniken zum Einsatz.
In Zusammenhang von Wirbelsäulenerkrankungen werden auch solche degenerativen Erkrankungen wie z.B. Morbus Bechterew gesehen.

