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Übertriebene Hygiene ist schädlich

Ich sage schon immer, dass ein gesunder Bakterienmix noch niemandem geschadet hat. Das beginnt in den ersten Kindertagen, in denen das Immunsystem lernen muss. 

Kinder von Bauernhöfen sind seltener mit Allergien, Asthma, Neurodermitis befallen, als Kinder aus den desinfizierten Haushalten (1). Dreck reinigt den Magen sagte meine Oma immer, wenn ich gerade etwas ausspukte oder die Erdbeeren im Garten einfach mit pusten von Sand befreit wurden. 

Louis Pasteur spezialisierte sich auf die Bekämpfung der Keime und wir mutzen dieses Wissen nachhaltig, so wurde das Pasteurisieren der Milch, also deren Erhitzen, nach ihm benannt. Pierre Jaques Antoine Béchamp hingegen vertrat die Ansicht, dass Mikroorganismen die Materie organisieren und damit schon früh die Bedeutung des Mikrobioms erkannte. Er formulierte sogar die Aussage, dass ohne Keime kein Leben möglich sei. Anders als Pasteur erkannte er an, dass eine gesunde Mikrobiombesiedlung von Darm und Haut eine Kolonisationsresistenz gegen krankmachende Mikroorganismen bedeutete.

Ein unkontrolliertes Wachstum, wie Pasteur es postulierte, sei also gar nicht möglich. „Das Milieu ist alles, die einzelne Mikrobe ist nichts.“ (2) Mit diesem Satz bestätigte Pasteur auf seinem Sterbebett, dass Antibiotikatherapie auch Resistenzen auslösen und dass die Stabilisierung des Milieus die ursachenorientierte Therapie ist. 

Dieses Wissen wird heutzutage z. B. auch in der Bauphysiologie beachtet. So kann auf basischen Kalkwänden kein Schimmelpilz gedeihen.

Je mehr ich die Vielfalt der Mikroorganismen einenge, umso eher können sich besonders aggressive Organismen durchsetzen. Der Genaustausch antibiotikaresistenter Bakterien wird gefördert, in dem man die wenigen anpassungsfähigen Bakterien miteinander kommunizieren lässt. Dafür bilden diese Tunnelproteine aus und tauschen darüber ihre heilsbringenden Genbotschaften aus.

Solche Situationen finden sich im Abwasserbereich, in den Därmen der Tiere und auch in unserer Nahrungskette. Besonders kritisch ist es in speziellen Hygienebereichen, wie Intensivstationen. Diese Keimarmut, die wir dort erzeugen und teilweise auch erzeugen müssen, fördert die Resistenzen. Zuhause sollte man daher reichlich lüften, Pflanzen aufstellen und mit weniger antimikrobiellen Reinigungsmitteln zu Werke gehen.

Quellen:

(1) https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/64040/Warum-Bauernhof-Staub-vor-Allergien-schuetzt
(2) http://www.pro-natura.info/index.php/pasteur-bechamp-br-sub-die-gegenspieler

 

Hier finden Sie auch den Videobeitrag von Dr. Dirk Wiechert zu diesem Thema:

 

Vielen Dank an Herrn Dr. med. Dirk Wiechert aus Bremen für die Bereitstellung des Videobeitrags.